Licht und Föten

Die Bedeutung von Licht für die Entwicklung eines Fötus im Mutterleib ist faszinierend! 


Tagsüber ausreichend Licht zu haben, bedeutet für werdende Mütter einen normalen zirkadianen Rhythmus. Dieser Rhythmus reguliert nicht nur den Schlaf-Wach-Zyklus des Fötus, sondern auch seine normale Entwicklung auf zellulärer und organspezifischer Ebene.

Eine normale Entwicklung im

Mutterleib ist entscheidend für die korrekte genetische Kodierung des Fötus, was wiederum das Risiko bestimmter Krankheiten im späteren Leben beeinflussen kann.

Krankheitsbilder wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes Mellitus und andere körperliche Probleme können davon betroffen sein.

Wenn eine werdende Mutter aufgrund suboptimaler Lichtexposition ihren zirkadianen Rhythmus verliert, kann dies die Epigenetik des Fötus im Mutterleib verändern. Dies erhöht die Gesundheitsrisiken für das Kind nach der Geburt.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie Licht einen bedeutenden Einfluss auf die pränatale Entwicklung hat. Durch die Gewährleistung ausreichender Lichtexposition können wir die Chancen für eine gesunde Entwicklung des Fötus verbessern. 

Darüber hinaus sorgt der gute Schlaf-Wach-Rhythmus für den guten Schlaf der Mutter und unterstützt ihre Gesundheit. Auch die verbesserte Stimmung der Mutter durch das Zusammenspiel von Licht und Hormonen möchten wir erwähnen, denn das kommt dem Fötus auch zugute.


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Juli 2023

Neugierig?

Ein neues Thema ist schon in der Vorbereitung. Kommen Sie gerne wieder und schauen Sie wieder vorbei, um Informationen über die neuesten Erkenntnisse zum Thema Licht zu bekommen.

Licht im Alter 

Es ist wundervoll, dass sich unsere Lebensjahre immer weiter verlängern. Aber mit zunehmenden Alter stellen wir fest, dass die Sehkraft nachlässt. Es fällt uns immer schwerer, sich einer neuen Lichtsituation anzupassen. 


Warum ist das so? 


Auch unsere Augen altern, nutzen sich zunehmend ab. Der Pupillendurchmesser verringert sich, und die Augenlinsen lassen immer weniger Licht durch. Eine Vergilbung der Linse sorgt dafür, dass gerade das Licht mit hohem Blaulichtspektrum nicht mehr in voller Stärke durchdringt. Dadurch werden die Hormone Serotonin und Cortisol nicht in voller Stärke gebildet. Dies bewirkt  auch eine Reduzierung der Sehschärfe und der Kontrastfempfindlichkeit. Da die Pupille nicht mehr so elastisch ist, kann sie sich nicht mehr so schnell an unterschiedliche Helligkeiten anpassen. Die Augen öffnen und schließen sich langsamer. Durch die langsamere Öffnung und Schließung entsteht das Problem der Blendempfindlichkeit, da das Licht länger im Auge verbleibt. Weiterhin wird die Farbwahrnehmung eingeschränkt, da die Augenlinse nicht mehr so viel Licht durchlässt. Leider ist das Problem der Farbwahrnehmung im blauen Spektralbereich am größten. 


Das ist ein großes Problem, denn wir haben mehrfach beschrieben, dass das Blaulichtspektrum verbunden mit der Lichtintensität, die in der Netzhaut befindlichen Ganglienzellen aktivieren, damit sie den Steuerungsimpuls an die Zirbeldrüse über das Gehirn auslöst. So entstehen die Hormone Cortisol und Serotonin. Diese Hormone   aktivieren und lösen Wohlbefinden in ins aus. Im Laufe des Tages reduziert sich der Blaulichtanteil bis zum frühen Abend, und die Zirbeldrüse schüttet Melatonin ins Blut aus. Melatonin sorgt für den gesunden Schlaf, stärkt das Immunsystem und steuert viele Körperfunktionen wie das Herz/Kreislaufsystem, die Nierenfunktionen, die Gonadentätigkeit  und ist ein Tumorhemmer. Ein Melatoninmangel kann weiterhin Stimmungsschwankungen bis hin zu einer Depression bedeuten. 

Auch die so wichtige Zirbeldrüse verkleinert sich mit zunehmenden Alter, somit kann sie ihre Aufgabe die Hormone zu steuern, nicht mehr in vollem Umfang durchführen. 

Gerade mit zunehmendem Alter müssen wir nicht mehr so aktiv sein. Das Berufsleben ist abgeschlossen, Krankheiten schränken uns in unserem Bewegungsradius ein. Darüber hinaus sorgt auch eine verminderte Sehkraft dafür, dass wir nicht mehr so aktiv sein können. Die Summe aus all dem führt zu einem Lichtmangel, denn wir sitzen oft zu Hause fest. 


Darum kommt es gerade im Alter auf die Auswahl der richtigen Beleuchtung an. Ideal ist eine indirekte Beleuchtung, die Schatten verhindert und biodynamisch ist. Biodynamische Leuchten holen das Tageslicht ins Haus, denn sie sind so programmiert, dass sie automatisch das Tageslichtspektrum abspielen. Der Nutzer erhält immer das Licht wie die Natur es vorgibt. 

Ein weiteres Problem entsteht häufig in der Lichtplanung. Gebäude werden lichttechnisch in den meisten Fällen geplant, ohne dass die Planer eine Berücksichtigung auf den Nutzer des Gebäudes nehmen bzw. nehmen können. Denn Sie wissen oft gar nicht, wer das Gebäude beziehen wird. Senioren benötigen deutlich mehr Licht als junge Menschen, manchmal sogar doppelt so viel. 


Die Konsequenzen aus dem Lichtmangel können 

Schlafstörungen,Stimmungsschwankungen, bis hin zur Depression

Anfälligkeit gegen Infektions- und Viruserkrankungen 

sein. 


Was können Senioren tun, um den Lichtmangel auszugleichen? 


Die idealste Lichtversorgung wäre das Tageslicht. In der Zeit zwischen 10-14 Uhr sollte man ins Freie gehen, für mindestens 1 Stunde. 

Sofern man nicht vor die Tür gehen kann, wäre es wünschenswert, eine Wohnung mit großen Fenstern zu bewohnen, die viel Tageslicht hineinlassen. Tageslichtlamellen am Fenster aus hoch reflektiertem Aluminium können den Lichteintrag deutlich vergrößern. 


Sollten die beschriebenen Möglichkeiten nicht vorhanden sein, empfiehlt sich der Einsatz von biodynamischen Leuchten. Diese sind grundsätzlich zu empfehlen, um den Körper in die bestmögliche Situation zu bringen. 

Rolf Göbel

Dezember 2021

Licht im Homeoffice 

Interview: Lebensqualität im Home Office

​​​​mit Tanja Möller

 

Jetzt leben wir wieder in der Jahreszeit, in der wir im Dunkelnaus dem Haus gehen und im Dunkeln zurückkommen. Dies hat enorme Folgen für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Bedingt durch die Pandemie verstärkt sich dieser Trend noch, denn wir sehen kaum noch das Tageslicht, bleiben immer länger in den eigenen vier Wänden, arbeiten weitestgehend im Home Office.

 

Über die Folgen, Gefahren und Möglichkeiten habe ich mit Tanja Möller gesprochen, die sich als Heilpraktikerin für Psychotherapie mit dem Thema Home Office in Ihrer Praxis auseinandergesetzt hat.

 

der-Lichtexperte

 

Wir wissen, dass der Mensch durch Licht sozusagen aktiviert wird. Unsere Zirbeldrüse schüttet Cortisol, Serotonin aus, damit wir aktiv und glücklich sind. Melatonin schützt unsere Gesundheit und sorgt für guten Schlaf. Dabei spielt ein Hormon für unser Wohlbefinden eine große Rolle: Serotonin.  Kannst Du uns etwas über dieses Hormon und dessen Wirkung sagen?

 

Tanja Möller

 

Serotonin ist ein Botenstoff, der in unserem Nervensystem Informationen weitergibt. Da es neben vielen anderen Prozessen auch unsere Emotionen beeinflusst, aufgrund seiner erhellenden Wirkung auf die Gemütslage, nennt der Volksmund Serotonin auch „Glückshormon“. 

 

Serotonin ist eines der wichtigsten Hormone in unserem Körper. Es hat sehr viele Aufgaben, denn es wirkt im Magen-Darm-Trakt, beeinflusst das Herz-Kreislauf-System und sogar im Augeninnendruck. Es kontrolliert unseren Appetit, lässt uns müde oder wach werden. 

Unser seelisches Wohlbefinden hängt in hohem Maße von unserem Hormonhaushalt und hier ganz besonders von unserem Serotoninspiegel ab.

 

der-Lichtexperte

 

Liest man Studien zum Wohlbefinden von Mitarbeitern im Home Office, finde ich immer wieder ähnliche Aspekte. Einerseits betrachten Menschen gute, bequeme Möbel als wichtig, andererseits ist das Thema Licht eines der wichtigsten Punkte. Die Norm schreibt 500 lx für Büroarbeitsplätze vor. Bei Sonnenschein haben wir draußen aber bis zu 100.000 lx und an einem Regentag ca. 14000 lx. Wie bewertest Du das?

 

Tanja Möller:

 

Ein Mangel an Melatonin zeigt sich insbesondere im Zusammenhang mit Schlafstörungen und Müdigkeit. Der Schlaf-Wach-Rhythmus gerät immer mehr durcheinander, was zunehmend den Alltag erschwert und die Lebensqualität deutlich einschränken kann. Auch durch unregelmäßigen Schlaf kann es zu einem Ungleichgewicht des Melatoninspiegels kommen und der Immunschutz wird deutlich reduziert.

 

Das Tageslicht spielt dabei eine besonders wichtige Rolle. Es reguliert und passt den Rhythmus durch Lichtimpulse im Auge an. Durch die Stimulation von Ganglienzellen und Fotorezeptoren in der Netzhaut werden Lichtimpulse an unsere innere Uhr vermittelt. So werden spezielle Neurotransmitter freigesetzt, die bei Tageslicht dazu führen, dass die Gehirnzellen aktiviert werden. Gleichzeitig wird bei einstrahlendem Tageslicht aktiv verhindert, dass Melatonin im Gehirn produziert werden kann. Nachts führt das Fehlen von Licht dann zu einer Stimulation der Melatoninsynthese, was die Gehirnzellen über den Eintritt der Nacht informiert. 

Erhalten Menschen kein Tageslicht, gerät somit der gesamte Biorhythmus durcheinander. Wie gesagt führt ein Serotoninmangel zu weniger Aktivität, schlechte Stimmung. Dies kann durch das Arbeiten im Home Office verstärkt werden, denn viele Menschen können mit der Einsamkeit im Home Office nicht gut umgehen. In der Summe können Motivationsverlust bis hin zu depressiven Verstimmungen entstehen, wenn der Hormonhaushalt nicht zusätzlich durch Licht gesteuert wird und der Arbeitgeber die Arbeitnehmer mit unterstützenden Maßnahmen nicht auffängt, in der individuellen Arbeit im Home Office.

 

 

der-Lichtexperte

 

Viele Befragte sagen über das Home Office, dass sie gern 2 Tage in der Woche von zu Haus aus arbeiten. Aber es fehlt die Kommunikation, die Zugehörigkeit zum Unternehmen und manche verlieren sogar die Motivation. Wie siehst Du diese Aussagen?

 

Tanja Möller

 

„Menschen, die miteinander arbeiten, addieren ihre Potenziale. Menschen, die füreinander arbeiten, multiplizieren ihre Potenziale!“ (Steffen Kirchner)

Was ökonomisch sinnvoll erscheint, ist letztlich nichts anderes als ein menschliches Grundbedürfnis. 

 

Nichts war in evolutionär frühen Zeiten wichtiger als die Einbindung in einer Gruppe. Überleben ging nur gemeinsam. 

Insofern ist es uns angeboren, die Welt in Freunde und Feinde einzuteilen und uns nach Gruppen umzuschauen, in denen wir uns wohl, aufgehoben und sicher fühlen. Reduzierte Kommunikation wie etwa in Mails, behindert die Fähigkeit zur Empathie. Telefonkonferenzen, Mails und Co. verknappen die sozialen Signale unserer Mimik, Gestik und Ausdrucksweise. 

 

der-Lichtexperte

 

Was sind Deine Empfehlungen für die dunkle Jahreszeit und die Zeit im Home Office darin?

 

Tanja Möller

 

Gehen Sie öfter an die frische Luft. Natürliches Licht und frische Luft helfen dabei, munter zu werden und sorgen für das richtige Zusammenspiel der Hormone. Leuchten mit Tageslichtspektrum können einen große Unterstützung sein, denn sie holen das Tageslicht ins Haus.

 

Bewegen Sie sich. Sport hilft, den Körper zu aktivieren. Durch die Ausschüttung verschiedener Botenstoffe wird der Kreislauf aktiviert. Körper und Geist werden aus der Müdigkeit erweckt. 

 

Innenräume lüften. Durch regelmäßiges Lüften verhindern Sie eine zu trockene Heizungsluft und werden durch die kalte Luft wacher. 

 

                                                                                                                                  Januar 2022


Licht und bettlägerige Menschen

Manchmal fesseln uns Krankheiten, Unfälle, Operationen für eine lange Zeit ans Bett. Im schlimmsten Fall für immer. Dies bedeutet, dass neben dem körperlichen Wohlbefinden, auch das seelische stark in Mitleidenschaft gezogen wird.

Da das Tageslicht dafür sorgt, dass wir tagsüber die Hormone Cortisol und Serotonin bilden und abends Melatonin, gerät nun das Zusammenspiel der Hormone durcheinander. Serotonin ist ein Stimmungsaufheller, lässt und glücklich sein. Melatonin sorgt für guten Schlaf, ist aber auch für unseren Immunschutz zuständig.

Können wir uns dem Tageslicht nicht aussetzen, gerät der Biorhythmus total durcheinander. Das führt dazu, dass viele tagsüber schlafen und nachts wach sind.

Bereits nach 3 Tagen ist der Biorythmus verloren, so dass das Schlafverhalten gestört ist, der Immunschutz des Körpers stark nachlässt. Diese Rhythmusstörung führt zu höherem Pflegebedarf und in der Regel auch zu mehr Medikamenten. Darüber hinaus leiden viele Menschen unter einer schlechten Stimmung, was man einerseits durch die eingetretene Situation erklären kann, aber auch durch das Durcheinander der Hormone wie  Melatonin und Serotonin.

Da dies dem Genesungsprozess nicht förderlich ist, wäre es ratsam, den Menschen zurück in  einen natürlichen Biorhythmus zu führen. 

Ideal wäre Tageslicht zwischen 10-14 Uhr für eine Stunde, sofern das Krankenbett an großen Fensterflächen stehen könnte. Alternativ wäre der Einsatz von biodynamischen Leuchten ratsam, da diese das Tageslichtspektrum ins Haus holen. 

Oktober 2021

Licht für Schwangere?

Oft fragt man sich, wann das Leben mit all seinen Lebensfunktionen entsteht. Habt Ihr schon einmal etwas über die Zirbeldrüse gehört? So ist die Zirbeldrüse ein wichtiges Organ, wahrscheinlich das wichtigste. Denn sie  produziert das so wichtige Hormon Melatonin in unserem Körper, dass für alle biologischen und physiologischen Prozesse in uns verantwortlich ist . Da diese Drüse so eine wichtige Rolle einnimmt, aber im alltäglichen Leben kaum Beachtung findet, stellt sich die Frage:

Was ist die Zirbeldrüse?

Die Zirbeldrüse ist eine kleine, häufig kegelförmige endokrine Drüse auf der Rückseite des Mittelhirns. In dieser produzieren Zellen (neurosekrotorische), die auch Pinealozyten genannt werden, das Hormon Melatonin.

Bereits in der 12. Schwangerschaftswoche wird die Zirbeldrüse gebildet. Somit erhält der Fötus bereits die Wirkung des Lichtes im Mutterleib, allerdings nicht über die Lichteinwirkung seiner Ganglienzellen, sondern über den Umgang mit Licht der Mutter. 

Jede Mutter vererbt ihrem Kind den eigenen Umgang mit Licht. Sofern die Mutter sich keinem Tageslicht aussetzt, werden die biologischen und physiologischen Funktionen eingeschränkt.

November 2021

Licht im Alter 

Es ist wundervoll, dass sich unsere Lebensjahre immer weiter verlängern. Aber mit zunehmenden Alter stellen wir fest, dass die Sehkraft nachlässt. Es fällt uns immer schwerer, sich einer neuen Lichtsituation anzupassen. 


Warum ist das so? 


Auch unsere Augen altern, nutzen sich zunehmend ab. Der Pupillendurchmesser verringert sich, und die Augenlinsen lassen immer weniger Licht durch. Eine Vergilbung der Linse sorgt dafür, dass gerade das Licht mit hohem Blaulichtspektrum nicht mehr in voller Stärke durchdringt. Dadurch werden die Hormone Serotonin und Cortisol nicht in voller Stärke gebildet. Dies bewirkt  auch eine Reduzierung der Sehschärfe und der Kontrastfempfindlichkeit. Da die Pupille nicht mehr so elastisch ist, kann sie sich nicht mehr so schnell an unterschiedliche Helligkeiten anpassen. Die Augen öffnen und schließen sich langsamer. Durch die langsamere Öffnung und Schließung entsteht das Problem der Blendempfindlichkeit, da das Licht länger im Auge verbleibt. Weiterhin wird die Farbwahrnehmung eingeschränkt, da die Augenlinse nicht mehr so viel Licht durchlässt. Leider ist das Problem der Farbwahrnehmung im blauen Spektralbereich am größten. 


Das ist ein großes Problem, denn wir haben mehrfach beschrieben, dass das Blaulichtspektrum verbunden mit der Lichtintensität, die in der Netzhaut befindlichen Ganglienzellen aktivieren, damit sie den Steuerungsimpuls an die Zirbeldrüse über das Gehirn auslöst. So entstehen die Hormone Cortisol und Serotonin. Diese Hormone   aktivieren und lösen Wohlbefinden in ins aus. Im Laufe des Tages reduziert sich der Blaulichtanteil bis zum frühen Abend, und die Zirbeldrüse schüttet Melatonin ins Blut aus. Melatonin sorgt für den gesunden Schlaf, stärkt das Immunsystem und steuert viele Körperfunktionen wie das Herz/Kreislaufsystem, die Nierenfunktionen, die Gonadentätigkeit  und ist ein Tumorhemmer. Ein Melatoninmangel kann weiterhin Stimmungsschwankungen bis hin zu einer Depression bedeuten. 

Auch die so wichtige Zirbeldrüse verkleinert sich mit zunehmenden Alter, somit kann sie ihre Aufgabe die Hormone zu steuern, nicht mehr in vollem Umfang durchführen. 

Gerade mit zunehmendem Alter müssen wir nicht mehr so aktiv sein. Das Berufsleben ist abgeschlossen, Krankheiten schränken uns in unserem Bewegungsradius ein. Darüber hinaus sorgt auch eine verminderte Sehkraft dafür, dass wir nicht mehr so aktiv sein können. Die Summe aus all dem führt zu einem Lichtmangel, denn wir sitzen oft zu Hause fest. 


Darum kommt es gerade im Alter auf die Auswahl der richtigen Beleuchtung an. Ideal ist eine indirekte Beleuchtung, die Schatten verhindert und biodynamisch ist. Biodynamische Leuchten holen das Tageslicht ins Haus, denn sie sind so programmiert, dass sie automatisch das Tageslichtspektrum abspielen. Der Nutzer erhält immer das Licht wie die Natur es vorgibt. 

Ein weiteres Problem entsteht häufig in der Lichtplanung. Gebäude werden lichttechnisch in den meisten Fällen geplant, ohne dass die Planer eine Berücksichtigung auf den Nutzer des Gebäudes nehmen bzw. nehmen können. Denn Sie wissen oft gar nicht, wer das Gebäude beziehen wird. Senioren benötigen deutlich mehr Licht als junge Menschen, manchmal sogar doppelt so viel. 


Die Konsequenzen aus dem Lichtmangel können 

Schlafstörungen,Stimmungsschwankungen, bis hin zur Depression

Anfälligkeit gegen Infektions- und Viruserkrankungen 

sein. 


Was können Senioren tun, um den Lichtmangel auszugleichen? 


Die idealste Lichtversorgung wäre das Tageslicht. In der Zeit zwischen 10-14 Uhr sollte man ins Freie gehen, für mindestens 1 Stunde. 

Sofern man nicht vor die Tür gehen kann, wäre es wünschenswert, eine Wohnung mit großen Fenstern zu bewohnen, die viel Tageslicht hineinlassen. Tageslichtlamellen am Fenster aus hoch reflektiertem Aluminium können den Lichteintrag deutlich vergrößern. 


Sollten die beschriebenen Möglichkeiten nicht vorhanden sein, empfiehlt sich der Einsatz von biodynamischen Leuchten. Diese sind grundsätzlich zu empfehlen, um den Körper in die bestmögliche Situation zu bringen. 

Rolf Göbel

Dezember 2021

Licht im Homeoffice 

Interview: Lebensqualität im Home Office

​​​​mit Tanja Möller

 

Jetzt leben wir wieder in der Jahreszeit, in der wir im Dunkelnaus dem Haus gehen und im Dunkeln zurückkommen. Dies hat enorme Folgen für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Bedingt durch die Pandemie verstärkt sich dieser Trend noch, denn wir sehen kaum noch das Tageslicht, bleiben immer länger in den eigenen vier Wänden, arbeiten weitestgehend im Home Office.

 

Über die Folgen, Gefahren und Möglichkeiten habe ich mit Tanja Möller gesprochen, die sich als Heilpraktikerin für Psychotherapie mit dem Thema Home Office in Ihrer Praxis auseinandergesetzt hat.

 

der-Lichtexperte

 

Wir wissen, dass der Mensch durch Licht sozusagen aktiviert wird. Unsere Zirbeldrüse schüttet Cortisol, Serotonin aus, damit wir aktiv und glücklich sind. Melatonin schützt unsere Gesundheit und sorgt für guten Schlaf. Dabei spielt ein Hormon für unser Wohlbefinden eine große Rolle: Serotonin.  Kannst Du uns etwas über dieses Hormon und dessen Wirkung sagen?

 

Tanja Möller

 

Serotonin ist ein Botenstoff, der in unserem Nervensystem Informationen weitergibt. Da es neben vielen anderen Prozessen auch unsere Emotionen beeinflusst, aufgrund seiner erhellenden Wirkung auf die Gemütslage, nennt der Volksmund Serotonin auch „Glückshormon“. 

 

Serotonin ist eines der wichtigsten Hormone in unserem Körper. Es hat sehr viele Aufgaben, denn es wirkt im Magen-Darm-Trakt, beeinflusst das Herz-Kreislauf-System und sogar im Augeninnendruck. Es kontrolliert unseren Appetit, lässt uns müde oder wach werden. 

Unser seelisches Wohlbefinden hängt in hohem Maße von unserem Hormonhaushalt und hier ganz besonders von unserem Serotoninspiegel ab.

 

der-Lichtexperte

 

Liest man Studien zum Wohlbefinden von Mitarbeitern im Home Office, finde ich immer wieder ähnliche Aspekte. Einerseits betrachten Menschen gute, bequeme Möbel als wichtig, andererseits ist das Thema Licht eines der wichtigsten Punkte. Die Norm schreibt 500 lx für Büroarbeitsplätze vor. Bei Sonnenschein haben wir draußen aber bis zu 100.000 lx und an einem Regentag ca. 14000 lx. Wie bewertest Du das?

 

Tanja Möller:

 

Ein Mangel an Melatonin zeigt sich insbesondere im Zusammenhang mit Schlafstörungen und Müdigkeit. Der Schlaf-Wach-Rhythmus gerät immer mehr durcheinander, was zunehmend den Alltag erschwert und die Lebensqualität deutlich einschränken kann. Auch durch unregelmäßigen Schlaf kann es zu einem Ungleichgewicht des Melatoninspiegels kommen und der Immunschutz wird deutlich reduziert.

 

Das Tageslicht spielt dabei eine besonders wichtige Rolle. Es reguliert und passt den Rhythmus durch Lichtimpulse im Auge an. Durch die Stimulation von Ganglienzellen und Fotorezeptoren in der Netzhaut werden Lichtimpulse an unsere innere Uhr vermittelt. So werden spezielle Neurotransmitter freigesetzt, die bei Tageslicht dazu führen, dass die Gehirnzellen aktiviert werden. Gleichzeitig wird bei einstrahlendem Tageslicht aktiv verhindert, dass Melatonin im Gehirn produziert werden kann. Nachts führt das Fehlen von Licht dann zu einer Stimulation der Melatoninsynthese, was die Gehirnzellen über den Eintritt der Nacht informiert. 

Erhalten Menschen kein Tageslicht, gerät somit der gesamte Biorhythmus durcheinander. Wie gesagt führt ein Serotoninmangel zu weniger Aktivität, schlechte Stimmung. Dies kann durch das Arbeiten im Home Office verstärkt werden, denn viele Menschen können mit der Einsamkeit im Home Office nicht gut umgehen. In der Summe können Motivationsverlust bis hin zu depressiven Verstimmungen entstehen, wenn der Hormonhaushalt nicht zusätzlich durch Licht gesteuert wird und der Arbeitgeber die Arbeitnehmer mit unterstützenden Maßnahmen nicht auffängt, in der individuellen Arbeit im Home Office.

 

 

der-Lichtexperte

 

Viele Befragte sagen über das Home Office, dass sie gern 2 Tage in der Woche von zu Haus aus arbeiten. Aber es fehlt die Kommunikation, die Zugehörigkeit zum Unternehmen und manche verlieren sogar die Motivation. Wie siehst Du diese Aussagen?

 

Tanja Möller

 

„Menschen, die miteinander arbeiten, addieren ihre Potenziale. Menschen, die füreinander arbeiten, multiplizieren ihre Potenziale!“ (Steffen Kirchner)

Was ökonomisch sinnvoll erscheint, ist letztlich nichts anderes als ein menschliches Grundbedürfnis. 

 

Nichts war in evolutionär frühen Zeiten wichtiger als die Einbindung in einer Gruppe. Überleben ging nur gemeinsam. 

Insofern ist es uns angeboren, die Welt in Freunde und Feinde einzuteilen und uns nach Gruppen umzuschauen, in denen wir uns wohl, aufgehoben und sicher fühlen. Reduzierte Kommunikation wie etwa in Mails, behindert die Fähigkeit zur Empathie. Telefonkonferenzen, Mails und Co. verknappen die sozialen Signale unserer Mimik, Gestik und Ausdrucksweise. 

 

der-Lichtexperte

 

Was sind Deine Empfehlungen für die dunkle Jahreszeit und die Zeit im Home Office darin?

 

Tanja Möller

 

Gehen Sie öfter an die frische Luft. Natürliches Licht und frische Luft helfen dabei, munter zu werden und sorgen für das richtige Zusammenspiel der Hormone. Leuchten mit Tageslichtspektrum können einen große Unterstützung sein, denn sie holen das Tageslicht ins Haus.

 

Bewegen Sie sich. Sport hilft, den Körper zu aktivieren. Durch die Ausschüttung verschiedener Botenstoffe wird der Kreislauf aktiviert. Körper und Geist werden aus der Müdigkeit erweckt. 

 

Innenräume lüften. Durch regelmäßiges Lüften verhindern Sie eine zu trockene Heizungsluft und werden durch die kalte Luft wacher. 

 

                                                                                                                                  Januar 2022


Lichttherapie

​​

Gerade in der dunklen Jahreszeit setzen wir uns alle viel zu wenig dem Tageslicht aus. Die beste Zeit dafür wäre zwischen 10 Uhr - 14 Uhr. Das ist unglücklicherweise die Zeit, in der die meisten Menschen arbeiten müssen. Die verwendeten Leuchten in den Räume weisen in der Regel immer dieselbe Lichtfarbe auf, sind in der Lichtintensität gleich und sind in kleinster Weise dynamisch.

Dies führt bei vielen Menschen von depressiven Verstimmungen hin bis zu einer Depression.

 

Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass das Zusammenspiel der Hormone Serotonin, Cortisol und Melatonin in einer solch beschriebenen Konstellation gestört ist, und der Biorhythmus aus dem Gleichgewicht kommt. 

 

Da das Hormon Serotonin eine Art Glücks - und Wohlfühlhormon ist, muss es in ausreichender Menge vorhanden sein, damit unsere Stimmung gut ist. Zuviel Melatonin am Tage macht den Menschen tagsüber schläfrig und das Ungleichgewicht der Hormone kann zu den genannten depressiven Verstimmungen führen.

 

Hilfreich kann in dieser Situation die Lichttherapie sein. Bei dieser wird helles, fluoreszierendes Licht eingesetzt, dass physikalisch gesehen  dem Sonnenlicht nahekommt. Die Stärke sollte  zwischen 2500 lx und  10.000 lx liegen, damit genügend Serotonin im Körper gebildet wird.

 

Bei diesen Lichtstärken empfehle ich indirektes Licht, damit keine Blendung entsteht und die fotosensitiven Ganglienzellen im Auge nicht beschädigt werden.

 

Eine sehr sinnvolle Maßnahme stellt die Lichttherapie dar, denn das richtige Zusammenspiel unserer Hormone sorgt für guten Schlaf und unterstützt unsere Gesundheit. Melatonin ist ein Tumorhemmer, Immunschutz und unterstützt das Herz- Kreislaufsystem.

 

Darüber hinaus wird die Lichttherapie auch gegen andere Krankheiten eingesetzt wie z. B. der Schuppenflechte, Neurodermitis, burn-out.

Die Lichttherapie sollte immer in Absprache mit einem Arzt angewandt werden, den wichtig ist der Abstand, die Lichtstärke und man sollte daran denken, dass bestimmte Medikamente die Licht-Sensibilität erhöhen. Ansonsten ist die Lichttherapie ohne große Nebenwirkung bekannt.


Februar 2022

Leselicht!


Die Beleuchtungsstärke sollte beim Lesen 300-500 lx betragen. Nicht zu vergessen ist auch die Farbwiedergabe mit einem CRI von 90.

Um Blendung zu vermeiden, sollte das Licht von der Seite kommen.

Verwendet man Licht um zu lernen, empfiehlt sich kaltweises Licht. Dieses hat einen hohen Blauanteil, der biologisch anregend ist und die Konzentration steigen lässt. Achtung! Müsst Ihr abends lernen, empfehle ich kein kaltweisses Licht, obwohl die oben beschriebenen Vorteile vorhanden sind. Es gibt den entscheidenden Nachteil, dass kaltweisses Licht durch den hohen Blaulichtanteil abends die Melatoninproduktion unterdrückt, sodass Ihr Euch um den Tiefschlaf bringt und nicht in die Vorteile des Hormons Melatonin gelangt. Diese habe ich in der Wirkung des Lichts auf den Menschen beschrieben. Müsst Ihr abends lernen, verwendet bitte eine warme Lichtfarbe.

Das gleiche gilt für Menschen, die abends im Bett noch lesen möchten. Bitte nur mit einer warmen Lichtfarbe, damit Ihr gut schlafen könnt. Die Lichtfarbe sollte Kerzenlicht gleichen.

Auch  Mütter und Väter die abends und nachts  ihr Kind versorgen,  sollten dies ebenfalls nur unter einer warmen Lichtfarbe tun.

Die Universität Florenz hat in einer Studie festgestellt, dass Kinder mit einem Melatoninmangel deutlich eher in die Pubertät gelangen. Sofern Kinder noch übergewichtig sind, beschleunigt sich diese Entwicklung nochmals.

                                                                                                                                         März 2022 

Das richtige Licht für Kinder

Wissenschaftler der Universität Florenz haben herausgefunden, dass ein Melatoninmangel den Eintritt in die Pubertät beschleunigt. Sie haben angeführt, dass Mädchen deutlich früher die Pubertät erreichen, als noch in den 50er Jahren. Sie begründeten dies mit dem höheren Körperfettanteil und dem Melatoninmangel.

Aber warum weisen Kinder einen Melatoninmangel auf?

Auch hierfür haben die Forscher eine Antwort herausgefunden. Sobald man den Kindern Handys, Videospiele und TV untersagte, stieg ihr Melatoninspiegel um 30% an.​​​​

Dies hängt damit zusammen, dass die Nutzung von diesen elektronischen Medien dazu führen, dass der hohe Blaulichtanteil dieser Geräte abends zu einer Unterdrückung der Melatoninproduktion führt. Das Blaulichtspektrum führt zur Bildung von Cortisol und Serotonin. Das bedeutet, dass Menschen aktiv und wach werden.

Dieser Melatoninmangel bewirkt langfristig die Schwächung des Immunsystems und den früheren Eintritt in die Pubertät. Das kann zusätzlich bewirken, dass Kinder nicht die volle Körpergröße erreichen, und Organe nicht das Wachstum vollenden. Zusätzliche können folgende Probleme entstehen:

- Schlafstörungen

- Anfälligkeiten für Erkältungen und    Virusinfektionen

- Stimmungsschwankungen

- Konzentrationsprobleme

- Depressionen

Darum sollten sich Kinder mindestens 1 Stunde am Tag dem Tageslicht aussetzen. Gut ist die Zeit zwischen 10-14 Uhr. Alternativ sollten biodynamische Leichten für Kinder eingesetzt werden. Mehr als 1 Stunde täglich sollten Kinder nicht mit elektronischen Medien arbeiten.



April 2022


Gesundes Licht beim Stillen

Die Funktion der Zirbeldrüse bei Säuglingen ist zunächst so angelegt, dass die Zirbeldrüse die Körpertemperatur reguliert. Das ist auch der Grund, warum Babies nachts nicht wie Erwachsene durchschlafen. Die Regulierung der Schlaf/Wachfunktion erfolgt erst in den späteren Lebensmonaten. Der circadiane Rhythmus eines Babies ist nicht so wie bei Erwachsenen, sondern eine kurze wellenförmige auf und ab - Kurve. Besonders in der Nacht sollte eine Mutter versuchen, kein Licht zu verwenden, damit das Hormon Melatonin erhalten bleibt. Benötigt die Mutter aber ein Funktionslicht, sollte sie unbedingt ein Melatoninlicht verwenden, idealerweise stark gedimmt. Dieses Licht ist visuell sehr warm und gelb, ähnlich dem Kerzenlicht. Auf keinen Fall kaltes LED-Licht verwenden. Dies zeichnet sich über eine sehr kalte, weiße Lichtfarbe aus und würde die Mutter daran hindern, wieder einzuschlafen, da der. Körper glaubt, er müsse aktiv werden. Das Melatoninlicht dagegen unterstützt das Kind, die Mutter und ggfs. den Vater, wenn er dem Stillen beiwohnt. So ist sichergestellt, dass die gesamte Familie den Schlaf fortsetzen kann.